"Lexikon an der Glasfassade“ der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf vorgestellt
Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf stellt aus aktuellem Anlass ein besonderes Projekt vor: Das "Lexikon an der Glasfassade" soll einen Überblick zu Nahost-Themen in insgesamt 36 Stichworte geben. Zudem lädt es zur Mahnwache ein am Freitag, 17. November.
Bastian Fleermann und Astrid Hirsch-von Borries von der Mahn- und Gedenkstätte stellten Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration das "Lexikon an der Glasfassade" vor © Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert
Düsseldorf, 15. November 2023: Das Team der Mahn- und Gedenkstätte hat im Zuge der aktuellen Ereignisse ein Lexikon ausgearbeitet, das jetzt an der Glasfassade des "Forums" in der Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, hängt. Die Stichworte sollen helfen, die Vorgänge in Israel und im Gazastreifen einzuordnen. Das Ganze ist gedacht für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler, kann aber allen Besuchern helfen. Die Stichworte reichen von A wie "Angriff" bis Z wie „Zweistaatenlösung“. Weitere Stichworte auf der großen Glaswand sind beispielsweise "Palästinenser", "Genozid", "Zionismus" oder "Israelis". Die Mahn- und Gedenkstätte gab bekannt, dass es für viele junge Menschen jetzt wichtig sei, einen Überblick über die zentralen Begriffe zu erhalten, um bei einer Diskussion mit den Grundlagen vertraut zu sein. Das Lexikon kann zu den üblichen Öffnungszeiten besucht werden.
November Pogrome
Erst kürzlich wurde die temporäre Kunstintallation "missing link_" des Düsseldorfer Künstlers Mischa Kuball enthüllt, an der Stelle Ecke Kasernenstraße/Siegfried-Klein-Straße, genau wo die Große Synagoge früher stand. Am 10. November 1938 war die Düsseldorfer Synagoge im Zuge der Novemberpogrome in Brand gesteckt und die Ruine am 29. desselben Monats abgebrochen worden. Dem Künstler zufolge konnte der Gedenkstein keinen Hinweis auf die Größe und Bedeutung der Synagoge und des Gemeindezentrums in Düsseldorf geben.
Wenige Tage zuvor am 3 November hatte die Stadt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus ein interreligiöses Friedensgebet abgehalten, bei dem Vertreter der Christlichen, Jüdischen und Muslimischen Religion beteten. Ein feierlicher Moment war, als der Platz von Handytaschenlampen erleuchtet war. Viele Menschen vermissten bei beiden Veranstaltung aber die Erwähnung der Opfer der Menschen in Gaza.
Die Mahn und Gedenkstätte findet jetzt die richtigen Worte. Im Aufruf zur Mahnwache am 17. November heisst es: „Unsere Gedanken sind auch bei den Menschen in Gaza, die von der Hamas als Schutzschilde missbraucht werden und ihr Leben lassen. Um sie trauern wir gleichermassen. Das Massaker vom 7. Oktober richtete sich nicht alleine gegen Israel, sondern gegen die gesamte Menschheit und die Werte einer freien und demokratischen Gesellschaft.“
Die Mahnwache findet am Freitag, 17. November um 18.30 Uhr zu Beginn des Shabbat statt.
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