Mischa Kuball’s missing link_ in Gedenken an die zerstoerte Große Synagoge

GESCHICHTE

Düsseldorf gedenkt in schwierigen Zeiten an seine zerstörte Große Synagoge mit Lichtinstallation "missing link_" von Mischa Kuball

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Lichtinstallation "missing link_" von Mischa Kuball ©Achim Kukulies

Düsseldorf, 8. November 2023: Gestern wurde die temporäre Lichtinstallation "missing link_" des Düsseldorfer Künstlers Mischa Kuball der Presse vorgestellt. Sie steht nun an der Ecke Kasernenstraße und Siegfried-Klein-Straße, genau dort, wo einst die Große Synagoge stand. Am 10. November 1938 wurde die Synagoge während der Novemberpogrome in Brand gesetzt und die Ruine am 29. November desselben Monats abgerissen. Die 1904 im neoromanischen Stil fertig gestellte Synagoge war ein zentraler Punkt des jüdischen Lebens in der Stadt. Neben den Gottesdiensten fanden dort auch Konzerte und öffentliche Vorträge statt. Bis gestern erinnerte nur ein einfacher Gedenkstein an die Existenz der Synagoge, doch die Lichtinstallation ist nur vorübergehend.

Lichtinstallation "missing link_" von Mischa Kuball ©David Young

Der Gedenkstein war nicht ausreichend

Nach Ansicht des Künstlers Mischa Kuball konnte der Gedenkstein keinen Hinweis auf die Größe und Bedeutung der Synagoge und des Gemeindezentrums in Düsseldorf geben. Die Verwendung von weißem Licht war für ihn sehr wichtig: "Die Installation 'missing link_' nutzt das weiße Licht und ein Fragment der historischen Architektur, um an diesem Ort Sichtbarkeit zu schaffen - eine Sichtbarkeit für die Lücke, die bis heute nicht wirklich geschlossen werden kann. missing link_' ist auch ein Versuch, den Menschen, die diesen Verlust erlitten haben, einen würdigeren Ort der Zusammenkunft in unserer Stadt zu bieten", sagt Mischa Kuball.

Vor Ort können sich die Besucher mit einer App verbinden und weitere Informationen, wie zum Beispiel Augenzeugenberichte, abrufen.


Mischa Kuball arbeitet seit 1977 als Konzeptkünstler im öffentlichen und institutionellen Raum und ist seit 2007 Professor für Kunst im öffentlichen Raum an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Viele seiner Arbeiten entstehen mit dem Medium Licht. Wichtige Arbeiten sind "res.o.nant" im Jüdischen Museum Berlin (2017-2019), "greenlight" in einem ehemaligen jüdischen Viertel in Montevideo (1999) und "refraction house" in der Synagoge Stommeln (1994).


Interreligiöses Friedensgebet

Auch in diesen Tagen setzt die Installation ein besonderes Zeichen. Erst letzte Woche hat die Stadt ein interreligiöses Friedensgebet auf dem Marktplatz abgehalten, an dem Vertreter des christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens teilnahmen. (wir übertrugen live in den sozialen Medien). In diesem emotionalen Moment erleuchteten Hunderte von Menschen den Platz mit ihren Handy-Taschenlampen.


Projektbeginn 9. November

Gestern Abend waren außerdem anwesend: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Dr. Bastian Fleermann, Direktor der Gedenkstätte Düsseldorf, und Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.

Das Projekt beginnt am Donnerstag, 9. November, um 10.30 Uhr vor Ort an der Ecke Kasernenstraße und Siegfried-Klein-Straße.

©Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Dr. Stephan Keller, Beate Plenkers-Schneider, Rabbiner Schimon Lewin (Jüdische Gemeinde), Imam Ramazan Gevrek (Kreis der Düsseldorfer Muslime), Superintendent Heinrich Fucks und Stadtdechant Frank Heidkamp

©Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Lichtinstallation "missing link_" von Mischa Kuball ©David Young

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