Das Gesamtkunstwerk „1914/1918 – Damals nicht, jetzt nicht, niemals!“ kommt in die Kunsthalle Rostock.

ART

Holz als Relikt und Zeitzeuge des Krieges

Das Gesamtkunstwerk „1914/1918 – Damals nicht, jetzt nicht, niemals!“ wird erneut in der Kunsthalle Rostock gezeigt

19. März 2024

(EN)

Günther Uecker (Deutschland) Untitled, 2018 Nägel auf Holz 35 × 30 × 30 cm © Günther Uecker/ VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Foto: Jack Kulcke, Düsseldorf

19. März 2024: Das Gesamtkunstwerk, initiiert von Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb „1914/1918 – Damals nicht, jetzt nicht, niemals!“ wird wieder gezeigt und zwar in der Kunsthalle Rostock. Eröffnet wird die Ausstellung im Beisein einiger beteiligter Künstlerinnen und Künstler am Donnerstag, dem 21. März. Hans-Gert Pöttering – Präsident des Europäischen Parlaments a. D. und Schirmherr der Ausstellung sowie der Künstler und Initiator Volker-Johannes Trieb werden unter anderen sprechen.


Das Friedensprojekt stammt aus dem Jahr 2018 und war am 7. November 2018 vom verstorbenen damaligen Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble im Bundestag in Berlin eröffnet worden. Die Ausstellung zog dann im Sommer 2019 weiter nach New York, wo sie im Hauptquartier der Vereinten Nationen zu sehen war.


Die Ausstellung zeigt Arbeiten von insgesamt 31 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, darunter Günther Uecker, Jean Boghossian, Monica Bonvicini, Tony Cragg, Fiona Hall und Anish Kapoor. 


2018, 100 Jahre nach dem Waffenstillstand von Compiègne, initiierte die Friedensregion „Osnabrücker Land“ auf Anregung des Künstlers Volker-Johannes Trieb ein Kunstprojekt zur Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkrieges. Es beteiligten sich Künstlerinnen und Künstler aus Staaten, die am Ersten Weltkrieg beteiligt waren. Ausgangspunkt der individuell gestalteten Kunstwerke war das zu bearbeitende Material: ein Holzblock aus Eichen von einem ehemaligen Frontabschnitt im Elsass. Holz als Relikt wie gleichsam Zeitzeuge des Krieges. 


Aus den ursprünglich einheitlichen Blöcken entstanden dann 31unterschiedliche Kunstwerke. Der Neuseeländische Künstler David McCracken z.B. verarbeitet seinen Block zu Holzwolle und bettete eine bomben-förmige Skulptur darauft. Jana Želibskás (Tschechien) Skulpturengruppe unter Plexiglas vereint verdörrtes Holz, Rabenfiguren und einen metallenen Totenschädel zu einer Allegorie auf den Tod. IRWIN aus Slowenien nutzte den Quader als eine Art Litfaßsäule, die die Aufschrift „Time for a new state. Some say you can find happiness there“ trägt. 


An die Brutalität des Krieges soll die rote Farbe erinnern, die sich über den Holzklotz des österreichischen Künstlers Hermann Nitsch ergießt.

Hermann Nitsch (Österreich) Untitled, 2018 Acryl auf Holz 30 × 30 × 30 cm © Hermann Nitsch / VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Foto: Jack Kulcke, Düsseldorf

Für den Initiator Volker-Johannes Trieb ist der Bezug zu den historischen Schauplätzen besonders wichtig. Er möchte ein Bewusstsein schaffen, sowohl für das einschneidende historische Ereignis als auch für seine Folgen, die bis in die Gegenwart reichen. So sei es nicht nur eine Notwendigkeit, sondern viel mehr eine Pflicht, den Finger in die historische Wunde zu legen. 



Der Künstler zu Alethea Magazine: „Als wir 2014 begonnen haben, diese Ausstellung zu planen, war die Welt eine andere als heute. „1914/1918 – Damals nicht, jetzt nicht, niemals!“ ist in Reaktion auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs entstanden. Heute, nach vielen neuen Schrecken zwischen Lwiw und Charkiw, zwischen Kiew und Odessa, und der Furcht Vieler, ein Dritter Weltkrieg kündige sich an, erweitert die Ausstellung ihren Fokus. Unsere Ausstellung ist durch das Furchtbare, dass Tag für Tag in der Ukraine geschieht, eine andere geworden. Nicht, weil sie andere Exponate zeigt, sondern weil der Besucher ihre Exponate nun mit anderen Augen sieht.“


Weitere Informationen unter: 

www.kunsthallerostock.de 

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