Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf 2024 geht an Sergej Lukaschewski
Seit 2016 ehrt der Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker jedes Jahr eine Person oder Organisation, die sich in besonderem Maße für die Menschenrechte einsetzt.
Preisverleihung ist am 28. Januar 2024
Quelle: Tonhalle
Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor der Landeshauptstadt Düsseldorf, Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser, EURO-Botschafterin Martina Voss-Tecklenburg © Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin
Düsseldorf, 26. November 2023: Der Menschenrechtspreis 2024 der Tonhalle Düsseldorf geht an Sergej Lukaschewski. Der studierte Historiker und Menschenrechtsaktivist ist eine wichtige Stimme russischer Intellektueller und Kriegskritiker im Ausland. Lukaschewski leitete 15 Jahre lang das renommierte Sacharow-Zentrum in Moskau, bevor er ins Exil ging. Das Zentrum galt als Treffpunkt des liberalen Moskau. Im Frühjahr 2023 wurde die Kultureinrichtung von einem Moskauer Gericht zum “ausländischen Agenten" erklärt und ihre Auflösung verkündet. Sergej Lukaschewski erklärte daraufhin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die Organisation im Falle einer Auflösung als "Kollektiv" in Russland wiedergegründet werde. Der 48-Jährige ist heute Chefredakteur von "Radio Sacharow", das vom Berliner Recherchezentrum CORRECTIV unterstützt wird. Lukashevsky arbeitete zuvor für die Menschenrechtsorganisation Memorial, die Moskauer Helsinki-Gruppe und als Berater des Menschenrechtsbeauftragten der Russischen Föderation.
Der Tonhalle-Menschenrechtspreis wird im Jahr 2024 zum neunten Mal verliehen. Initiiert wurde er von dem ungarischen Dirigenten Adam Fischer. Er ehrt jedes Jahr eine Person oder Organisation, die sich besonders für die Menschenrechte einsetzt. Adam Fischer ist seit der Spielzeit 2015/16 Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker und künstlerischer Berater der Tonhalle. Das Preisgeld für den Menschenrechtspreis in Höhe von 10.000 Euro wird von der Gesellschaft der Freunde und Förderer gestiftet. Bisherige Preisträger waren unter anderem die Praxis ohne Grenzen in Bad Segeberg (2019), die Klimaaktivisten von Fridays for Future Deutschland (2021), der türkische Menschenrechtsaktivist Osman Kavala (2022) und die iranische Aktivistin Sanaz Azimipour vom Woman*Life Freedom Collective Berlin (2023).
Adam Fischer sagte über den diesjährigen Preisträger: "Mit Sergej Lukaschewski ehren wir einen Mann, der sich praktisch sein ganzes Berufsleben lang für Menschen- und Bürgerrechte eingesetzt hat, obwohl er in seiner Arbeit zahlreiche Rückschläge hinnehmen musste. Fast alle Institutionen, für die er in den letzten Jahren gearbeitet hat, sei es die Moskauer Helsinki-Gruppe, die älteste Menschenrechtsorganisation Russlands, oder die russische Organisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, sind inzwischen von den russischen Behörden verboten worden. Ich bewundere zutiefst, dass sich Sergej Lukaschewski davon nicht entmutigen lässt und weiterhin für seine Überzeugungen eintritt, auch nachdem er gezwungen war, sein Heimatland zu verlassen. Auch im Exil in Deutschland gibt er den Kampf nicht auf und macht anderen Menschen Hoffnung."
Die Preisverleihung findet am 28. Januar 2024 im Rahmen des Menschenrechtskonzerts in der Tonhalle statt. Sergej Lukaschewski wird den Preis persönlich entgegennehmen.
Quelle: Tonhalle
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