ARMUT IN DÜSSELDORF
fifty-fifty Straßenmagazin startet Online-Ausgabe mit prominenten Paten
Vom Tote-Hosen-E-Bass bis zu Helge Schneiders berühmtem Katzenklo: Große Charity-Tombola des Straßenmagazins
fifty-fifty.
Dezember 2024
26. November 2024: fifty-fifty Gründer Hubert Ostendorf mit Radschläger Unternehmerin Heike Kappes ©CGM
Düsseldorf: 5050 Rubbellose der Hilfsorganisation fifty-fifty sind seit Anfang Dezember auf den Düsseldorfer Straßen im Umlauf. Zu gewinnen gibt es einen E-Bass von Tote Hosen-Gitarrist „Breiti“ sowie eine Radschläger-Grafik von einem der größten deutschen Comedians, Helge Schneider. Ein großes Presseaufgebot war vor Ort, als fifty-fifty-Gründer Hubert Ostendorf, Tote Hosen-Gitarrist Breiti und Heike Kappes von den Radschlägern das Projekt vorstellten. Im Mittelpunkt standen aber nicht die Prominenten, sondern die Straßenverkäufer selbst, die emotionale Geschichten aus ihrem Arbeitsalltag erzählten.
Fifty-fifty ist das bekannte Straßenmagazin in Düsseldorf. Es existiert seit 1995, als der Düsseldorfer Religionspädagoge Hubert Ostendorf und der Franziskanermönch Bruder Matthäus Werner von den Franziskusbrüdern den gemeinnützigen Verein Asphalt gründeten, der in der Folge zahlreiche Hilfsprojekte entwickelte. Dazu gehörten das Straßenmagazin fifty-fifty, Wohnungsfonds für Obdachlose, tierärztliche Dienste und der Bettenbus (das Alethea Magazin berichtete).
fiftyfifty erscheint monatlich zu einem Preis von rund 2,80 Euro. Die Verkäufer sind Unternehmer und kaufen die Zeitung jeden Morgen nach ihren eigenen Schätzungen ein. Nach derzeitigem Stand zahlen sie 1,40 für den Einkauf, die Differenz ist der Gewinn. Das Verkaufsgebiet umfasst Düsseldorf, Duisburg und Neuss, das Bergische Land, Bonn, Essen und Mönchengladbach. Es wird auch von Privatpersonen in Frankfurt am Main angeboten.
Verkaufszahlen sind rückläufig
Der Grund für die aktuelle Aktion hat natürlich einen wichtigen Hintergrund: Die Printauflagen sind bekanntlich rückläufig und das scheint auch das Straßenmagazin zu treffen. Zwar verkauft das Unternehmen in der Regel rund 14.000 Zeitungen pro Monat und rechnet im Dezember mit rund 23.000 Exemplaren, doch Fifty-fifty wird nach Angaben von Gründer Hubert Ostendorf künftig auch digital erscheinen. Der Preis wird an der Straße mit einem Code bezahlt, der für den ganzen Monat gilt.
Um das neue Geschäftsmodell anzukurbeln, können die Käufer ein Gewinnlos freirubbeln. Gründer Ostendorf ist in höchsten Kreisen gut vernetzt, und so helfen in der Regel bekannte Düsseldorfer*innen oder auch nationale bekannte Stars mit.
Prominente Sponsoren
Zu gewinnen gibt es den Ebass von Gitarrist Breiti und eine Radschläger-Zeichnung. Ostendorf gewann den bekannten Komiker Helge Schneider, der eine Katzenzeichnung in das Herz eines Radschlägers steckte. Die kultigen Radschläger sind eine Lizenz von Heike Kappes. Die Unternehmerin vermarktet den Radschläger, eine minimalistische Abstraktion, die zu einem der beliebtesten Souvenirs in Düsseldorf geworden ist. Wir durften einen Blick auf die Radschläger-Zeichnung werfen und sie zeigt Helge Schneiders berühmte Katzenklo-Katze, die mit gelben und hellblauen Farbtupfern ins Herz des Radschlägers gemalt wurde. Leider war der Künstler selbst nicht anwesend.
Über das Leben auf der Straße
Stattdessen berichteten die fiftyfifty-Verkäufer über ihre Arbeit. Als Unternehmer *innen sind sie die ersten, die den Umsatzrückgang bemerken. Sie tragen das gesamte Risiko, wenn sie morgens mit ihrem kleinen Vermögen die Zeitungen kaufen und Tag und Nacht bei Regen und Schnee unterwegs sind. Eine Tatsache, der man sich bewusst sein muss, wenn man ihnen begegnet. Das Straßenbild von Düsseldorf hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Flaschensammler, vor allem ältere Menschen, prägen das Stadtbild, immer mehr Menschen in Deutschland verlieren ihre Arbeit und rutschen in die Obdachlosigkeit, wenn sie ihre Wohnung nicht mehr bezahlen können.
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By C.G. Mauer
26. November 2024: Ein großes Presseaufgebot war vor Ort, als fifty-fifty-Gründer Hubert Ostendorf, Tote Hosen-Gitarrist Breiti und Heike Kappes von den Radschlägern das Projekt vorstellten. ©CGM
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