Academy Selection Award – Gewinner Fabian Pfleger im Gespräch Matthias Kellermann August 2022

Art Calendar, 28 August 2022

ACADEMY SELECTION AWARD-Gewinner Fabian Pfleger im Gespräch mit Matthias Kellermann

Alethea Magazine ist dabei, als Künstler und Galerist sich zu einem spannenden Gespräch treffen, in dem Fabian Pfleger über die Anfänge seiner Malerei erzählt aber auch intensiv über Sinn und Unsinn der akademischen Kunstausbildung diskutiert wird.

English version below

Fabian Pflegers Abschlussarbeit Adieu, die in der Galerie Kellermann hängt ©Galerie Kellermann

Fabian Pfleger's graduation work Adieu, which hangs in the Kellermann Gallery ©Galerie Kellermann

Düsseldorf, 28. August 2022: Im Juni 2022 wurde erstmals der ACADEMY SELECTION AWARD in der Galerie Kellermann Düsseldorf verliehen, mit dem junge Nachwuchstalente der Kunstakademien prämiert werden sollen. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr der Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf Fabian Pfleger für seine markante figürliche Malerei mit Selbstironie und philosophischem Tiefgang.



Alethea Magazine ist dabei, als Künstler und Galerist sich zu einem spannenden Gespräch treffen, in dem Fabian Pfleger über die Anfänge seiner Malerei erzählt aber auch intensiv über Sinn und Unsinn der akademischen Kunstausbildung diskutiert wird.


Fabian Pfleger verließ sein Studium der Philosophie, um an der Kunstakademie Maler zu werden. Seine Werke haben eine besondere gedankliche Tiefe und erzählen komplexe Geschichten, wobei die Figuren und Charaktere in Fabian Pflegers Werken ausschließlich aus Selbstportraits des Künstlers bestehen. In seinem bislang größten Werk „Adieu“, Fabian Pflegers Abschlussarbeit von der Kunstakademie, taucht der Maler selbst in über sechzig Charakteren auf. Im Interview erfährt man die außerordentlich logischen und praktischen Gründe hierfür. 


Als der Philosophiestudent Fabian Pfleger 2012 an der Kunstakademie ankam, hatte er Schwierigkeiten sich in der Akademie zurechtzufinden. Im fehlten wie er sagt, Strukturen mit deren Hilfe er sich vorgestellt hatte, seine Ausbildung begründen zu können. Nach anfänglichen Studien im Bereich der Abstraktion fand er schließlich zur figürlichen Malerei. Heute sieht Fabian Pfleger seine Arbeit als Gegenbewegung zu den zahlreichen abstrakten Strömungen im Bereich der jungen Künstler.  

Maler Fabian Pfleger in seinem Atelier ©Fabian Pfleger

Zum Interview: 

Alethea Magazine: Wie hat Ihr Weg in die Malerei begonnen? 

Fabian Pfleger: Nach meinem Abitur 2011 studierte ich zunächst Philosophie. Durch einen Mitschüler während der Abiturzeit inspiriert, habe ich zu dieser Zeit auch das erste Mal mit dem Zeichnen angefangen und es mir über das Buch der Kunstlehrerin und Psychologin Betty Edwards „Garantiert zeichnen lernen!“ (Originaltitel: „Drawing on the right side of the brain“) selbst beigebracht. Dieses Buch fesselte mich von Anfang an, denn die Lehrmethode von Frau Edwards ging völlig anders vor als ich es erwartet hatte. Kurz gesagt geht ihre Methode davon aus, dass jeder Mensch zeichnen kann, jedoch durch seine eigenen „Sehgewohnheiten“ daran gehindert wird, die Welt so abzubilden, wie er sie wahrnimmt. 


Als Philosophiestudent fühlte ich mich hier sofort an die Erkenntnistheorien verschiedener Philosophen erinnert, vor allem an die berühmte „Kritik der reinen Vernunft“ Immanuel Kants, in der er unter anderem die Grundlagen unserer empirischen Wahrnehmung untersucht und beschreibt, dass wir unsere Sinneseindrücke u.a. mithilfe unseres Verstandes und ihm entsprechenden Begriffen zu einer Erfahrung ordnen. Bei Edwards weicht das Wort „Verstand“ dem „Gehirn“ und sie erklärt, dass viele Menschen eben nicht zeichnen, was sie sehen, sondern das zeichnen, was sie denken, dass sie es gesehen haben müssten. 


Im Jahr 2012 wurde ich dann an der Kunstakademie Düsseldorf angenommen, damals mit Stadtlandschaften von Düsseldorf und Porträts meiner Familie und Freunden, die ich mit sehr pastosem Farbauftrag, teilweise direkt aus der Tube auf die Leinwand, angefertigt hatte. 



Alethea Magazine: Wie haben Sie nach einem Philosophiestudium die Kunstakademie als Student empfunden? 

Fabian Pfleger: Das war, um ehrlich zu sein, ein richtiger Schock für mich. Ich hatte das Zeichnen und Malen bislang aus meinem Buch gelernt und suchte nun nach einer Institution, die mir dabei helfen könnte, meine Technik zu verbessern und mir Tricks und Kniffe beibringt, um zum Beispiel bestimmte Effekte schneller oder besser darzustellen. An der Kunstakademie Düsseldorf gibt es jedoch leider nur noch Fragmente einer solchen akademischen Malerausbildung. 


Für mich persönlich waren das sehr schwierige Voraussetzungen um ein gesundes Selbstbewusstsein mir selbst und meiner Arbeit gegenüber zu entwickeln. Ein solches Selbstbewusstsein ist meiner Meinung nach aber unerläßlich, um als Künstler in der Welt zu bestehen und seine Arbeit einer kritischen Öffentlichkeit zu präsentieren und darüber mit ihr in einen Dialog auf Augenhöhe treten zu können; was nichts anderes heißt als eine eigene künstlerische Position zu entwickeln, was auch das selbst erklärte Ziel des Atelierstudiums an der Kunstakademie Düsseldorf ist. 

Fabian Pfleger ©Fabian Pfleger

Fabian Pfleger ©Fabian Pfleger

Matthias Kellermann: Die Kunstakademie Düsseldorf ist natürlich bis heute ganz in der Tradition von Joseph Beuys und steht für ein großes Maß an Freiheit. Nach der Beuysschen Schule soll jeder machen, was in ihm steckt und jeder Künstler soll es für sich selbst entdecken.



Fabian Pfleger: Beuys kommt auch aus einer Zeit, wo es an der Kunstakademie noch jene traditionelle Kunstausbildung gab, die ich erwartet habe, als ich mich dort eingeschrieben habe. Daher kann ich auch verstehen, dass er und seine Generation eine Gegenbewegung gründeten, um sich gegen die als veraltet erscheinenden Strukturen zu wehren.


Diese „Gegenbewegung“ ist aber mittlerweile eher das Establishment und ich würde mir ein harmonisches Miteinander der beiden Bewegungen an der Kunstakademie wünschen; in der Hoffnung, dass die Zukunft der Kunst vielleicht aus einer Art Mittelweg oder Symbiose der beiden besteht.



Matthias Kellermann: Beuys musste in seiner Zeit nun einmal jede Menge alter Zöpfe abschneiden und die Kunstwelt komplett neu definieren. Als Beuys noch studierte, musste eine Skulptur aus einem Block gehauen werden und ein Bild in Öl auf einer Leinwand gemalt werden. Nur so konnte Kunst nach dem damaligen Verständnis entstehen. Erst Beuys löste den Kunstbegriff komplett auf und befreite die Kunstwelt von ihren alten Zwängen. Diese Freiheit ist - so denke ich - bis heute Leitbild der Akademie.



Fabian Pfleger: Du hast völlig Recht, der Begriff der Freiheit ist wichtig aber darf aus meiner Sicht gerade deswegen nicht als eine Art „Kampfbegriff“ verwendet werden, um bestimmte Lehrmethoden oder künstlerische Positionen als veraltet und irrelevant zu stigmatisieren.


Ich sehe meine Arbeiten in diesem Sinne als Gegenbewegung zur Gegenbewegung, denn Kunst kann immer nur so relevant und modern sein wie die Menschen, die sie machen und rezipieren; und obwohl ich Kind meiner Zeit bin, finde ich handwerklich hochwertige Arbeiten in vielen Bereichen des Lebens einfach wesentlich ansprechender und schöner, als ihre modernen Pendants, die aus entsprechenden Gegenbewegungen entstanden sind. 

Das Credo der modernen Kunstakademie scheint zu sein: Kunst ist, was neu ist. Diese Intoleranz des Modernen gegenüber dem Traditionellen empfinde ich als sehr unmodern, fast schon zynisch; und genau da setze ich mit meiner Kunsttheorie und meinen Arbeiten an. 



Matthias Kellermann: Als Künstler muss man die Tradition nehmen und daraus etwas Eigenes, etwas Neues machen. In der Kunst gibt es kein Richtig und Falsch, im Endeffekt muss ein Künstler seinen ganz eigenen Weg einschlagen.


Immendorff wäre möglicherweise ein großartiger Lehrer für Fabian gewesen. Er malte entschieden figurativ und erzählte mit seinen Werken tiefsinnige Geschichten. Öffentlich war er so etwas wie der Rocker oder besser der Punker der Kunstwelt. Vielleicht wäre die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig mit ihrer figurativen Tradition eine ideale Ausbildungsstätte für Fabian gewesen, nicht umsonst ist hier die Neue Leipziger Schule entstanden. 


Fabian greift in seinen Werken Dinge auf, die wir auch von einem Neo Rauch kennen. Dessen Werke erscheinen als wären sie aus alten Volkskunstbüchern entsprungen. Wenn man Fabian einordnen möchte, könnte man ihn also vielleicht als Düsseldorfer Vertreter der Neuen Leipziger Schule bezeichnen ...

Fabian Pfleger ©Fabian Pfleger

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Bärbel & Matthias Kellermann @Galerie Kellermann

Alethea Magazine: Können Sie mir über Ihre figürliche Malweise und ihre Inspirationen erzählen? 

Fabian Pfleger: Als ich im Verlauf meines Studiums ein gewisses handwerkliches Niveau erreicht hatte, lud ich zunächst Modelle, die ich beim Aktzeichnen in der Akademie kennengelernt hatte, zu mir ins Atelier ein und lies sie als Figuren posieren, die ich mir für meine Bilder vorstellte. Schnell merkte ich, dass es effektiver war, mich selbst zu fotografieren, denn ich wusste zum Beispiel genau, welchen Gesichtsausdruck eine bestimmte Figur haben sollte. Auch stand ich mir selbst als Modell natürlich 24 Stunden am Tag zur Verfügung, sodass ich in jedem Moment, in dem mir eine neue Idee kam, die entsprechende Umsetzung durch mich selbst in Gang setzen konnte. 


Anfangs hatte das alles eine gewisse Komik, als nur noch ich selbst in meinen Bildern vorkam und ich versuchte zwanghaft, immer noch ein oder zwei andere Personen unterzubringen. Aber auch hier merkte ich schnell, dass ich mich für das Ergebnis meiner Arbeit nicht schämen muss, im Gegenteil. Ist es nicht gerade ein Merkmal unserer Zeit, dass viele Menschen dermaßen von sich selbst eingenommen sind, dass sie praktisch ihr gesamtes Leben auf sozialen Medien teilen und es gleichzeitig ein riesiges Publikum gibt, dass diesen Content auch noch konsumiert und feiert? So hatte ich das Gefühl, dass mein Ansatz des ausschließlichen Selbstportraits eine fantastische Möglichkeit ist, figurativ-handwerkliche Malerei und modernen Zeitgeist zu verbinden und so genau die beiden Pole, die sich scheinbar entgegenstanden, in meinen Malereien zu vereinen. 


Inspiration für die Geschichten, die ich in meinen Bildern erzählen will, können dabei praktisch alle Erlebnisse meines Alltags sein, also zum Beispiel Songs, Gespräche mit anderen Menschen oder irgendwelche Werbetafeln, die Assoziationen wecken. Um all diese Ideen zu erinnern, habe ich ein kleines Buch, in das ich meine Bildideen reinschreibe; das ist jetzt schon bis zum Rand gefüllt und ich komme mit dem Malen nicht mehr hinterher! 


Die Geschichten, die ich in meinen Bildern erzähle müssen dabei nicht immer persönliche Geschichten sein, sind es aber häufig. So zum Beispiel auch bei meinem Abschlussbild an der Kunstakademie „Adieu“. In dem Bild geht es um die Vereinigung zwischen traditionellem und modernem Kunstverständnis und um die Anstrengung, die es mich gekostet hat, beide Begriffe von Kunst als ebenbürtig anzuerkennen. Was nützt es mir, wenn ich mich bloß über moderne Kunst beschwere und es nicht selbst in die Hand nehme, einen Beitrag zur modernen Kunst zu leisten, von dem ich denke, dass er diesen Titel verdient hat? So verhält es sich auch in anderen Bereichen. Wir dürfen uns nicht nur darüber beschweren, dass die Schönheit aus beispielsweise der Architektur und Musik verschwindet, sondern wir müssen junge Menschen dazu inspirieren, eine entsprechende Neo-Neorenaissance selbst in Gang zu setzen, auch oder gerade weil der Weg beschwerlich ist. 


Einen ausführlicheren Text zu meinem Werk ‘Adieu‘ kann man aber auf meiner Internetseite (www.fabianpfleger.de) finden, denn ich liebe es, zu meinen Bildern auch Texte zu schreiben, die aber keineswegs als Interpretationshilfe für andere zu verstehen sind, sondern nur meine persönliche Interpretation des jeweiligen Bildes darstellen. 

Fabian Pflegers Atelier ©Fabian Pfleger

Alethea Magazine: Wie haben sie beide sich kennengelernt, und welche Pläne haben Sie jetzt gemeinsam?

Matthias Kellermann: Wir haben Fabian im letzten Jahr auf dem Düsseldorfer Akademie-Rundgang kennengelernt, wo er unter anderem seine Abschlussarbeit „Adieu“ präsentierte. Wir hatten seine Werke aber auch auf vorherigen Rundgängen gesehen, Fabians Arbeiten heben sich unverkennbar und signifikant aus der Masse heraus. Wir stellten schnell fest, dass er anders tickt als seine Kommilitonen. 


Man erkennt sofort Fabians philosophische Herkunft und die gedankliche Tiefe seiner Werke. Seine Art der Komposition ist einzigartig. Bei der Wahl des Selbstportraits geht nicht um die Selbstdarstellung des Künstler, es ist nur eine sehr geschickte Ausdrucksform bei der Fabian wie ein Schauspieler in die verschiedenen Rollen der dargestellten Charaktere schlüpft. Ich glaube, selbst wenn Fabian beschließt, ein Bild z.B. mit einem weiblichen Protagonisten zu malen, dann würde auch dieses Bild unverkennbar ein Fabian Pfleger werden. 


Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf seine nächsten Arbeiten, denn es ist, wie wenn neue Kinder geboren werden. Die neuen Werke planen wir nächstes Jahr im Mai auf der Art Karlsruhe in einer Solo-Show zu präsentieren. Wir haben allerdings bereits jetzt eine Liste von Kunden, die nur darauf warten, dass ihnen die neuesten Werke von Fabian Pfleger vorgestellt werden. 



Alethea Magazine: Darf ich fragen, was ein Fabian Pfleger kostet?
Matthias Kellermann:
Na, wenn Sie mich fragen natürlich viel zu wenig! (lacht). Die Preise von Fabian werden sich natürlich entwickeln, und die Nachfrage ist bereits jetzt größer als das, was Fabian liefern kann. 


Die kleineren Werke und Studien kosten derzeit ab 3500 Euro, die größeren und komplexeren Werke sind entsprechend teurer. Das obere Ende ist derzeit wohl das bereits erwähnte monumentale Werk „Adieu“ mit einer wandfüllenden Breite von 5,10 Metern! Das ist ein natürlich ein museales Werk. Wir denken, dass „Adieu“ tatsächlich in ein Museum gehört und werden es früher oder später in eine entsprechende Sammlung abgeben. Bei gewissen Werken muss ein Galerist das steuern und hierzu gehört Geduld. Es muss die richtige Sammlung sein, vorher gibt man das Werk nicht aus der Hand.



Alethea Magazine: Ich danke Ihnen beiden, dass ich an diesem Gespräch teilnehmen durfte. 


Englische Version des Artikels unten.

C. Mauer, 28 August 2022

English version

28 August 2022

Art Calendar, 28 August 2022

ACADEMY SELECTION AWARD winner Fabian Pfleger in conversation with Matthias Kellermann

Alethea Magazine is present when artist and gallery owner meet for an exciting conversation in which Fabian Pfleger talks about the beginnings of his painting but also intensively discusses the sense and nonsense of academic art education.

Fabian Pfleger in his atelier @Fabian Pfleger

Düsseldorf, 28 August 2022: In June 2022, the ACADEMY SELECTION AWARD was presented for the first time at the Kellermann Düsseldorf Gallery, which is intended to honour young up-and-coming talent from the art academies. This year's award went to Düsseldorf Art Academy graduate Fabian Pfleger for his striking figurative painting with self-irony and philosophical depth. 


Alethea Magazine is present when artist and gallery owner meet for an exciting conversation in which Fabian Pfleger talks about the beginnings of his painting but also intensively discusses the sense and nonsense of academic art training.


Fabian Pfleger left his philosophy studies to become a painter at the art academy. His works have a special depth of thought and tell complex stories, whereby the figures and characters in Fabian Pfleger's works consist exclusively of self-portraits of the artist. In his largest work to date, "Adieu", Fabian Pfleger's graduation work from the art academy, the painter himself appears in over sixty characters. In the interview, one learns the extraordinarily logical and practical reasons for this. 


When philosophy student Fabian Pfleger arrived at the art academy in 2012, he had difficulties finding his way around. As he says, he lacked structures with the help of which he had imagined being able to justify his education. After initial studies in the field of abstraction, he finally found his way to figurative painting. Today, Fabian Pfleger sees his work as a countermovement to the numerous abstract trends in the field of young artists. 

To the interview: 

Alethea Magazine: How did your path to painting begin? 

Fabian Pfleger: After my Abitur in 2011, I first studied philosophy. Inspired by a classmate during my A-levels, I also started drawing for the first time at that time and got into it through the book by art teacher and psychologist Betty Edwards "Guaranteed to learn to draw!" (original title: "Drawing on the right side of the brain"). This book captivated me from the start because Ms Edwards' teaching method took a completely different approach to what I had expected. In a nutshell, her method assumes that everyone can draw, but is prevented by their own "habits of seeing" from depicting the world as they perceive it. 


As a student of philosophy, I was immediately reminded of the epistemologies of various philosophers, especially Immanuel Kant's famous "Critique of Pure Reason", in which he examines, among other things, the foundations of our empirical perception and describes how we organise our sensory impressions into an experience with the help of our intellect and its corresponding concepts. In Edwards' work, the word "mind" gives way to "brain" and she explains that many people do not draw what they see, but draw what they think they must have seen. 


In 2012 I was accepted at the Kunstakademie Düsseldorf, then with cityscapes of Düsseldorf and portraits of my family and friends, which I had done with very impasto paint application, partly directly from the tube onto the canvas. 



Alethea Magazine: After studying philosophy, how did you find the art academy as a student? 

Fabian Pfleger: To be honest, it was a real shock for me. I had learned how to draw and paint from my book so far and was now looking for an institution that could help me improve my technique and teach me tricks of the trade, for example, to depict certain effects faster or better. At the Düsseldorf Art Academy, however, there are unfortunately only fragments of such academic training for painters. 


For me personally, these were very difficult conditions to develop a healthy self-confidence in myself and my work. In my opinion, however, such self-confidence is indispensable in order to exist as an artist in the world and to be able to present one's work to a critical public and enter into a dialogue with it at eye level; which means nothing other than developing one's own artistic position, which is also the self-declared goal of the studio studies at the Düsseldorf Art Academy. 



Matthias Kellermann: The Düsseldorf Art Academy is, of course, still very much in the tradition of Joseph Beuys and stands for a great deal of freedom. According to the Beuys school, everyone should do what they are capable of and every artist should discover it for themselves. 



Fabian Pfleger: Beuys also comes from a time when there was still the traditional art education at the art academy that I expected when I enrolled there. Therefore, I can also understand that he and his generation founded a counter-movement to defend themselves against the structures that seemed outdated. 


However, this "counter-movement" is now rather the establishment and I would like to see a harmonious coexistence of the two movements at the art academy; in the hope that the future of art might consist of a kind of middle way or symbiosis of the two. 



Matthias Kellermann: Beuys had to cut off a lot of old habits in his time and completely redefine the art world. When Beuys was still a student, a sculpture had to be hewn from a block and a picture had to be painted in oil on a canvas. That was the only way art could be created according to the understanding of the time. It was Beuys who completely dissolved the concept of art and freed the art world from its old constraints. This freedom is - I think - still the guiding principle of the Academy today. 



Fabian Pfleger: You are absolutely right, the concept of freedom is important but, in my view, precisely because of this, it should not be used as a kind of "fighting term" to stigmatise certain teaching methods or artistic positions as outdated and irrelevant. 


In this sense, I see my work as a counter-movement to the counter-movement, because art can only ever be as relevant and modern as the people who make and receive it; and although I am a child of my time, I simply find handcrafted, high-quality work in many areas of life much more appealing and beautiful than its modern counterparts that have emerged from corresponding counter-movements. 


The credo of the modern art academy seems to be: art is what is new. I find this intolerance of the modern over the traditional to be very unfashionable, almost cynical; and that's where I come in with my art theory and my work. 



Matthias Kellermann:  As an artist, you have to take tradition and make something of your own, something new, out of it. In art there is no right and wrong, in the end an artist has to go his own way. 


Immendorff might have been a great teacher for Fabian. He painted in a decidedly figurative way and told profound stories with his works. Publicly, he was something like the rocker or better the punk of the art world. Perhaps the Academy of Visual Arts in Leipzig, with its figurative tradition, would have been an ideal training ground for Fabian; not for nothing did the New Leipzig School emerge here. 


Fabian takes up things in his works that we also know from a Neo Rauch. His works appear as if they had sprung from old folk art books. If you want to classify Fabian, you could perhaps call him a Düsseldorf representative of the New Leipzig School ...



Alethea Magazine: Can you tell me about your figurative painting style and your inspirations? 

Fabian Pfleger: When I had reached a certain level of craftsmanship in the course of my studies, I first invited models I had met while drawing nudes at the academy to my studio and had them pose as the figures I envisioned for my paintings. I soon realised that it was more effective to photograph myself, because I knew, for example, exactly what facial expression a particular figure should have. Also, of course, I was available to myself as a model 24 hours a day, so that at any moment when a new idea came to me, I could set the corresponding implementation in motion by myself. 


In the beginning it all had a certain comedy when only myself appeared in my pictures and I compulsively tried to always accommodate one or two other people. But here, too, I quickly realised that I need not be ashamed of the result of my work, on the contrary. Isn't it a feature of our times that many people are so self-absorbed that they share practically their entire lives on social media and at the same time there is a huge audience that consumes and celebrates this content? So I felt that my approach of exclusively self-portraiture was a fantastic way to combine figurative craft painting and modern zeitgeist, bringing together exactly the two poles that seemed to be at odds with each other in my paintings.

 

The inspiration for the stories I want to tell in my paintings can be practically any experience of my everyday life, for example songs, conversations with other people or any billboards that evoke associations. To remember all these ideas, I have a little book in which I write down my picture ideas; it's already filled to the brim and I can't keep up with painting! 


The stories I tell in my paintings don't always have to be personal stories, but they often are. This is the case, for example, with my final painting at the art academy, "Adieu". The picture is about the union between traditional and modern understanding of art and about the effort it took me to recognise both concepts of art as equal. What good is it if I just complain about modern art and don't take it upon myself to make a contribution to modern art that I think deserves that title? It is the same in other areas. We must not only complain that beauty is disappearing from, for example, architecture and music, but we must inspire young people to set a corresponding neo-renaissance in motion themselves, even or precisely because the path is arduous. 


A more detailed text on my work 'Adieu' can, however, be found on my website (www.fabianpfleger.de), because I love to write texts to my pictures as well, but they are by no means to be understood as an interpretation aid for others, but only represent my personal interpretation of the respective picture. 



Alethea Magazine: How did you two meet and what are your plans together now?

Matthias Kellermann: We met Fabian last year at the Düsseldorf Academy Tour, where he presented his graduation work "Adieu", among other things. But we had also seen his works at previous tours, Fabian's works stand out unmistakably and significantly from the crowd. We quickly realised that he ticks differently than his fellow students. 


You immediately recognise Fabian's philosophical background and the depth of thought in his works. His way of composing is unique. The choice of self-portrait is not about the artist's self-portrayal, it is just a very skilful form of expression in which Fabian slips into the various roles of the characters portrayed, like an actor. I believe that even if Fabian decides to paint a picture with a female protagonist, for example, this picture would also become unmistakably a Fabian Pfleger. 


In any case, we are already looking forward to his next works, because it is like when new children are born. We plan to present the new works next year in May at Art Karlsruhe in a solo show. However, we already have a list of clients who are just waiting for Fabian Pfleger's latest works to be presented to them. 



Alethea Magazine: May I ask what a Fabian Pfleger costs?

Matthias Kellermann: Well, if you ask me, of course far too little! (laughs). Fabian prices will develop, of course, and the demand is already greater than what Fabian can supply. 


The smaller works and studies currently cost from 3500 euros, the larger and more complex works are correspondingly more expensive. The top end at the moment is probably the monumental work "Adieu" already mentioned, with a wall-filling width of 5.10 metres! This is, of course, a museum piece. We think that "Adieu" really belongs in a museum and sooner or later we will give it away to an appropriate collection. With certain works, a gallery owner has to steer it and this requires patience. It has to be the right collection, you don't give the work away before that. 




Alethea Magazine: Thank you both for letting me take part in this conversation. 

The interview was conducted by C. Mauer

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